Letzten Freitag war ich beim Alumni-Treffen von intrinsify, wo ich die „Future Leadership“-Weiterbildung gemacht habe. Bei der Auswahl der Barcamp-Themen kam das Thema Künstliche Intelligenz (KI) gleich drei bis vier Mal vor. Daher haben wir für unsere Session schließlich den größten Raum gewählt. Es war ein inspirierender Austausch mit Vordenkern, Berater:innen, Anwendern und Interessierten im Bereich Führung, Zukunft der (Arbeits)Welt, Wirksamkeit und echte Arbeit.
Mich haben insbesondere die Themen interessiert, ob wir durch KI mehr „echte“ Arbeit machen können und ob wir dann auch nicht nur wild darauf aus sein werden, einfach noch viel mehr zu produzieren, noch mehr Output zu machen. Ich hoffe, dass es dahin gehen wird, dass wir mehr Zeit für andere Dinge aufbringen, dass wir unsere Passion Projects umsetzen, mehr Freunde sehen, die Familie besuchen, in die Natur fahren, echtes Essen zubereiten, fermentieren oder was die Menschen glücklich und auch gesund macht.
Ein Kollege berichtete von ersten Erfahrungen im Bildungsumfeld, wo Student:innen nun aufgefordert werden, die Artikel, die KI, vor allem ChatGPT, schreibt, zu verifizieren, zu kommentieren und zu bewerten. Ein Verbot bringt schlussendlich nichts.
Es gab bereits erste Erfahrungen im Bildungsumfeld und ich fand die Lösung von dem Kollegen gut: Sie fordern ihre Student:innen nun auf, die Artikel, die KI, vor allem ChatGPT, schreibt, zu verifizieren, zu kommentieren und zu bewerten. Na also! Denn ein Verbot bringt schlussendlich nichts. Wir sind aufgefordert, Bildung neu zu denken…anders: Wir haben die Chance, nun echtes Könnertum zu fördern (und zu fordern). Wissen ist da, die Datensätze sind riesig, die Rechenleistung immer schneller und wir wissen, da ist noch einiges in der Pipeline. Also wird es bei der Arbeit mit KI darum gehen:
- Wie gehen wir mit dem Wissen um? Verstehen wir, das in den Datensätzen steckt?
- Wie bewerten wir den Gehalt der Informationen?
- Wie bedienen wir KI und all die Tools?
- Wofür nutzen wir KI überhaupt?
- Wo sind die Grenzen?
- Wer kann damit umgehen?
…schlussendlich ist es nicht trivial.
Aber warum eigentlich?
Und im Sinne der „echten“ Arbeit wird es nun darum gehen, echte Probleme zu erkennen und dazu passend KI zu nutzen. Sonst bleiben wir bei dem, was wir in der Digitalisierung (vor allem anfangs) viel erlebt haben: Einfach mal noch mehr Tools auf Probleme werfen ohne zu prüfen, ob es überhaupt nutzt. Denn jetzt können wir ja noch mehr Tools mit noch mehr Daten drauf schmeißen – yay. …nicht.
Wir müssen die Fragen stellen, worum es eigentlich geht, was erreicht werden soll, und ob es demjenigen Wert bringt, der unserem Unternehmen überhaupt die Daseinsberechtigung gibt: Die Kundin. Unsere Rolle wird sich verändern, während wir mit KI-Systemen zusammenarbeiten, um effizienter und effektiver zu arbeiten.
Es wird noch wichtiger, den Menschen zu befähigen, die Kompetenzen zu erlangen und zu nutzen, die zielführenden und voranbringenden Fragen zu stellen und in Rückkopplung mit seinen Fähigkeiten und Erfahrungen dann zu entscheiden.
Ich beziehe mich auf einen spannenden Aspekt, der in unserer Diskussion aufkam: Informationen funktionieren immer nur in Rückkopplung mit uns Menschen und unseren Emotionen. KI funktioniert nicht ohne uns Menschen. KI besitzt kein Bewusstsein.
Indem wir das menschliche Potenzial mit den Fähigkeiten der KI verbinden, können wir eine Welt schaffen, in der Arbeit erfüllender, sinnvoller und menschenzentrierter ist.
Die Zukunft der Arbeit wird wahrscheinlich von der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine geprägt sein, wobei jeder seinen eigenen Beitrag leistet. Es ist wichtig, dass wir uns darauf konzentrieren, wie wir KI nutzen, um unser Leben und unsere Arbeit besser und nachhaltiger zu gestalten.
Es ist unsere Verantwortung, ethische Überlegungen und die Auswirkungen von KI auf die Gesellschaft in den Vordergrund zu stellen. Bildung und Weiterbildung werden entscheidend sein, um sicherzustellen, dass wir die Fähigkeiten und das Wissen erwerben, um KI verantwortungsvoll und effektiv einzusetzen.
Wir stehen am Anfang eines neuen Zeitalters, in dem Künstliche Intelligenz einen bedeutenden Einfluss auf unsere Welt haben wird. Es ist unsere Aufgabe, diese Technologie sinnvoll zu nutzen und eine Welt zu schaffen, in der Mensch und Maschine harmonisch zusammenarbeiten, um eine bessere Zukunft für uns alle zu gestalten.